Unser Leben

als Schwestern und Brüder vom hl. Benedikt Labre

Von der Liebe zu Jesus Christus und den Ärmsten und Schwächsten gedrängt, versuchen wir nach dem Evangelium zu leben, indem wir alles teilen mit unseren Schwestern und Brüdern, die von der Straße zu uns gekommen sind. Ähnlich, wie der hl. Benedikt Labre als Bruder mit den Bettlern gelebt hat, und in seiner Zeit mit der Liebe, die Christus ihm ins Herz gelegt hatte, die Welt ein wenig liebevoller gestalten wollte, wollen wir in allem gleich als Schwestern und Brüder miteinander leben.

In einer Welt, in der die Schwachen und Wehrlosen immer mehr an den Rand gedrängt werden, wollen wir hier ihm Haus versuchen, die Liebe, die Gott uns beständig schenkt, weiterzuschenken, um in unseren Freunden das aufblühen zu lassen, was lange verschüttet war – das Angenommensein trotz der Schwachheit. So wie uns Gott annimmt, die Güte, die immer liebt. Den tiefen Wert, den jeder Mensch vor Gott besitzt und der unseren Freunden verloren gegangen ist, versuchen wir im täglichen Miteinanderleben wieder gemeinsam zu finden.

Gleichwertig mit dem Zusammenleben in unseren Häusern fahren wir mit dem Bus „Möwe Jonathan“ jeden Abend mit Broten und Tee in das Dunkel der Nacht und in die Abgründe unserer Gesellschaft hinaus, um Seine Liebe hin zu den Ärmsten der Armen zu bringen – zu unseren Freunden, die auf der Straße leben und keine Heimat haben.

Im liebevollen Miteinander versuchen wir dieses Verletzt- und Verlorensein, das durch schwere Schicksale geschlagen wurde und das Wertvolle und Edle zurückdrängte, bewusst zu machen und ein Stück weit zu heilen. So leben und arbeiten wir als Christen in Grundgemeinschaften in unseren Häusern mit Menschen zusammen, die auf der Straße gelebt haben und teilen mit ihnen das Brot, die Freude, das Leid, das tägliche Leben. Unser schlimmster Kampf richtet sich immer wieder gegen den Alkohol, der das wahre Wesen des Menschen unaufhörlich zugrunde richtet und dessen Zerstörungskraft von den Verantwortlichen in unserer Gesellschaft bei weitem unterschätzt und verharmlost wird.

Unser Leben wird getragen vom Gebet, zu dem unsere Mitbewohner herzlich eingeladen sind, sowie von Freunden und Priestern,  die regelmäßig in unserer Hauskapelle Messe mit uns feiern.