Außer Tee und Brot bringen wir unseren Freunden auch Kleidung und Decken, in den Wintermonaten täglich. Ebenso teilen wir hin und wieder einen Eintopf aus. Auch für die Erste Hilfe ist gesorgt, soweit es in unseren Möglichkeiten steht. Wenn jemand ärztliche Hilfe braucht, bringen wir ihn ins Krankenhaus oder vermitteln ihn zum „Arztmobil“, das dreimal pro Woche ebenfalls auf unserer Tour fährt. Und wenn es jemandem allgemein sehr schlecht geht, können wir ihn auch mal nach Hause mitnehmen, wo er sich in unserem Notlager einige Tage, oder auch nur eine Nacht , ausruhen kann.
Das Teeausfahren geschieht jede Nacht. Durch diese Treue konnten wir manchen unserer Freunde erreichen, den wir sonst vielleicht nie erreicht hätten. Aber die Treue erreicht die Menschen auf der Straße, weil sie sehen, da sind andere Menschen, die kommen immer wieder, jeden Tag. In dieser Haltung von Treue und Gutsein und durch die Gaben Tee und Brot will der Herr in die Herzen unserer Freunde kommen. In diesen Gaben versuchen wir, wie es einmal jemand gesagt hat, die Vergebung Gottes an unsere Freunde weiterzureichen, die ihnen von der Gesellschaft versagt wird.
Mehrere Male im Jahr findet bei uns im Haus ein sog. „Teefahrertreffen“ statt. Die Teilnahme ist für alle Teefahrer verpflichtend. Der Sinn dieser Treffen ist, dass sich die Mitglieder der Teefahrergruppe näher kennenlernen, sich austauschen über ihre Erfahrungen auf der Straße und dass wir wichtige Informationen (Neuerungen, Änderungen, etc.) weitergeben können. Dieses Pflegen des Kontaktes untereinander ist äußerst wichtig, wenn man regelmäßig in einer Gruppe zusammenarbeitet.
Alle unserer Teefahrer sind vom Haus vom hl. Benedikt Labre gesandt, um für Gott unterwegs zu sein.
Aber nicht nur die Teefahrer sind für diese ehrenamtliche Tätigkeit unverzichtbar. Sie sind zwar die Hauptakteure am Abend, die Vorbereitungen für die Fahrten am Abend sind genauso unerläßlich: Im Haus in der Pommernstraße räumt einer unserer Mitbewohner täglich den Bus mit den notwendigen Dingen ein. Hier wird auch ein Teil des Tees gekocht und im Winter dreimal wöchentlich Eintopf. Die meiste Arbeit übernehmen aber schon seit Jahrzehnten, teilweise von Anfang an, drei Schwesterngemeinschaften für uns: die Armen Schulschwestern am Anger, die Barmherzigen Schwestern in der Augsburger Straße und die Niederbronner Schwestern in der Buttermelcherstraße. Sie streichen täglich die Brote und kochen weiteren Tee. Diese Treue der Schwestern zu unseren Freunden von der Straße – besonders da die Schwestern älter und weniger werden – können wir gar nicht hoch genug schätzen!