Auf den Schrederwiesen

An der ehemaligen Dachauer Straße in Ludwigsfeld stellt 1988 die Erzdiözese München-Freising Walter Lorenz für seine obdachlosen Freunde ein altes Bauernhaus mit einem großen Gelände zur Verfügung.

Das Haupthaus (inzwischen: Auf den Schrederwiesen 22) wurde renoviert, Zimmer eingerichtet und zur Heimat für eine weitere Grundgemeinschaft und ehemalige Obdachlose.

Mit der tatkräftigen Hilfe unseres Mitarbeiters Stefan Hledik und der Mitbewohner aus den Häusern entstand an der Ostseite des Geländes unser Holzhaus. Ohne die großartige finanzielle und auch beratende Unterstützung unserer Freunde und Wegbegleiter wäre das – wie so vieles – nicht möglich gewesen. Seit 1996 beherbergt das „Holzhaus“ Mitarbeitende wie auch ehemalige obdachlose Männer und Frauen.

Vorweg entstand aber erst eine weitere Halle, in der sich die Kerzenwerkstatt, die Schreinerei und Lagermöglichkeiten für unseren Flohmarkt befinden.

 

Eine sehr beliebte Arbeit bei unseren Mitbewohnern – Holz spalten, sägen, hacken, für unsere „Bulleröfen“ in Werkstatt und Flohmarkt, aber auch zum Verkauf. Gut, daß wir immer so viel Holz von der Stadt München oder Privatfirmen kostenlos geliefert bekommen.

Recycling ist geradezu von uns erfunden worden! Aus geschenktem Altwachs werden bei uns sehr schöne Kerzen in vielen Farben und Formen hergestellt. Dadurch haben wir immer ein kleines Geschenk zur Hand für Menschen, die uns helfen. Oft – besonders vor Weihnachten – werden sie aber auch zu passenden Gelegenheiten von Freunden und Ehrenamtlichen verkauft – eine kleine Einnahmequelle für unsere Arbeit.

Stefan, der „Herr der Werkstatt“,

2. Vorsitzender des Vereins und Leiter der Wohngemeinschaft Schrederwiesen, organisiert und begleitet die Arbeit unserer Mitbewohner. Darüber hinaus ist er für sämtliche anfallenden Reparaturen und Renovierungen zuständig – ein bißchen viel für Einen allein. Zwei Standorte mit verschiedenen Gebäuden instand zu halten, fordert gute Organisation und einen Blick auf alles.  Aber unsere Mitbewohner helfen tatkräftig mit. Und es gibt einen ehrenamtlichen Hausmeister, so daß Stefan nicht mehr so oft selber Hand anlegen muß, sondern sich auf Organisieren und Planen sowie Begleiten der Arbeiten konzentrieren kann.

Seit 1990 im Verein tätig und seit vielen Jahren Vereinsmitglied, wurde Stefan nach Elisabeths Tod zum 2. Vorsitzenden und damit zum Stellvertreter von Annegret in den Vorstand gewählt.

Kaum jemand in unserer Gemeinschaft ist so „an der Hand von Walter“ in dessen Ideen und Vorstellungen und in die Philosophie des Vereins hineingeführt worden und hineingewachsen wie Stefan, kaum jemand weiß um die Grundlagen, den Sinn und das Ziel unseres Zusammenlebens so wie er. Ein großes Herz für unsere Mitbewohner, ein verläßlicher Freund!

Vroni, die Schreinerin – und Tochter

Mit Vroni, der Tochter von Stefan, die wir schon unter Aktuelles vorgestellt haben, ist nun eine weitere Mitarbeiterin in die Schreinerei eingezogen.

Aber nicht nur das: Vroni  gehört zum Team der Hausleitung, ist die Vertretung für Stefan in allen Belangen und ist damit letztlich, wie alle, auch irgendwie für alles zuständig. Wie es eben bei uns so ist. Aber vor allem arbeitet sie mit unseren Männern in der Schreinerei. Denn das gemeinsame Arbeiten mit unseren Freunden ist uns sehr wichtig. Da fast alle unserer Mitbewohner sie schon lange kennen, gab es von keiner Seite ein Fremdeln, was das Arbeiten natürlich leichter macht.

 

 

 

Yvonne, die Fröhlich-Vielseitige

Seit Herbst 2023 arbeitet Yvonne bei uns. Wie immer ist aller Anfang schwer, wenn man in ein so anderes, sehr spezielles Arbeitsgebiet wechselt. Aber bei uns ist eben nur eines wichtig: ein großes Herz für unsere Freunde von der Straße. Alles andere ist ja kein Hexenwerk und kommt im Laufe der Zeit.

Ihr Arbeitsgebiet ist umfangreich und sehr vielseitig: die Küche mit all den Aufgaben, die noch dazu gehören, wie Bestellungen, Vorratshaltung, etc. und – ganz wichtig – das Medizinische. Yvonne kümmert sich um Arzttermine und Medikamente, begleitet bei Arztbesuchen oder schaut im Krankenhaus vorbei, wenn einer unserer Mitbewohner ernster krank ist. Des weiteren ist Yvonne noch zuständig für die Mitbewohner-Angelegenheiten bei Ämtern und macht allgemeine Büroarbeiten. Sie ist sich für keine Arbeit zu schade und kommt jeden Tag mit Freude zu uns.

Ehrenamtlich ist Yvonne auch beim Teefahren dabei. Ein besonderer Vorteil für ihre Arbeit bei uns, da sie beim Teefahren immer wieder sieht, woher unsere Mitbewohner kommen, welch schweres Leben sie vorher hatten. Das hilft, unseren Mitbewohnern gegenüber großzügig und respektvoll zu bleiben und sich mit ganzem Herzen dafür einzusetzen, daß niemand auf die Straße zurück muß.

 

 

 

Mittlerweile haben wir zur Verstärkung unseres Teams, gerade an Sonn- und Feiertagen, auch noch drei Studenten bei uns wohnen. Über das Modell „Wohnen für Hilfe“ übernehmen sie verschiedene Tätigkeiten im Rahmen einer festgelegten Stundenzahl.