Schwestern und Brüder
vom heiligen Benedikt Labre e.V.

Teefahrer-Geschichte von Melanie Marx

18. September 2022

Mein Name ist Melanie Marx, und ich bin im Arbeitsleben IT Projektmanagerin in München. Im Herbst 2019 bin ich über die Plattform „Gute Tat“ auf die Möwe Jonathan aufmerksam geworden und seitdem mit vollem Herzblut als Fahrerin mit dabei!

Für meine Freizeit habe ich ein Ehrenamt gesucht, bei dem ich mit Menschen auf Augenhöhe in Kontakt komme, ihnen helfen und sie unterstützen kann. All das halten die Abende auf der Straße bereit. Über die Zeit konnte ich das Vertrauen einiger Menschen gewinnen und habe so ihre Wünsche, Sorgen und teilweise bewegenden Schicksale erfahren. Auch habe ich einen tiefen Einblick erhalten, wie einige Menschen auf der Straße leben und welche Nöte sie plagen. Für jemanden, der, wie ich,  das Glück hatte, behütet aufgewachsen zu sein, war dieser Perspektivwechsel eine komplett neue und wichtige Erfahrung.

An den abendlichen Stationen, die angefahren werden, ist je nach Tag (Monatsanfang/-ende) unterschiedlich viel los, und die Gesichter vor Ort wechseln über die Jahreszeiten hinweg. Der Ton an den Stationen wird gerne auch mal rauer, wenn es zu hitzigen Diskussionen kommt, Musikboxen zu sehr aufgedreht werden oder in der Essenschlange gedrängelt wird. Daher sollte man sich nicht davor scheuen, auch mal einen lauteren Ton anzuschlagen und lernt dabei schnell, sich durchzusetzen.

Neben diesen Erfahrungen gibt es auch viele schöne Momente: Der Rosenkavalier, der Blumen verteilt, die Herren, die einem die Fahrzeugtüre zum Einsteigen aufhalten, die Hilfsbereitschaft beim Auf- und Abbau, Süßigkeiten, die an Ehrenamtliche zum Dank verteilt werden, die gemeinsame Zeit, in der wir uns austauschen, die Übergabe von Oster-/Weihnachtsgeschenken der Käfer Stiftung, den Hunger / Durst der Menschen zu stillen, heiß begehrte Käsebrote zu verteilen oder einfach ein Lächeln von den Menschen zu empfangen. Herzlichkeit und ein gutes Miteinander sind auch auf der Straße wichtig!

Also „Zapzarap“ (wie einige Menschen auf der Straße sagen würden), schnappt euch dieses Ehrenamt, tragt euer Lächeln in die Welt und sammelt ebenfalls wertvolle Erfahrungen!“

Liebe Grüße, Melanie

 

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