Schwestern und Brüder
vom heiligen Benedikt Labre e.V.

Wohnen für Hilfe – ein richtig gutes Projekt!

16. Juli 2020

„Neben dem finanziellen Vorteil bedeutet „Wohnen für Hilfe“ für mich eine spannende neue Erfahrung.

Man lernt Menschen mit sehr interessanten Lebenswegen kennen, die gerne ihr Wissen weitergeben. So hat man neben dem Studiums-Alltag immer eine nette Abwechslung. Braucht man für Prüfungen oder Sonstiges etwas Ruhe, findet man dafür jedoch auch immer Verständnis.“ – So unser Student Pierre, der seit April 2019 bei uns ein Zimmer bewohnt (mit Dusche und WC) und seine Miete dafür in Arbeitsstunden zahlt.

Durch einen Fernsehbericht hatten wir das Projekt „Wohnen für Hilfe“ kennengelernt, das sich nicht nur an hilfsbedürftige Einzelpersonen wendet, sondern auch von Organisationen, wie Altenheimen, Behinderteneinrichtungen, etc. genutzt werden kann. Dabei wird an  Studenten Wohnraum vermietet, die Miete hierfür in einer im Vertrag festgelegten Zahl an Arbeitsstunden pro Monat gezahlt. Es fließt also kein Geld, und doch haben beide Seiten einen Gewinn von dieser Partnerschaft.

Nach einer internen Klärung der Wohnmöglichkeiten in unseren Häusern und der Kontaktaufnahme mit der Organisation war schnell klar, daß wir ein idealer Partner für das Projekt sein könnten. Und so zogen 2018 ein Student und eine Studentin in unser Haus auf den Schrederwiesen ein. Sie haben dort sogar eine kleine Wohnung mit Küche, Dusche, WC und jeweils einem Zimmer zur Verfügung. Dafür übernehmen sie regelmäßig den Küchendienst an Sonn- und Feiertagen. Bleiben noch zu leistende Arbeitsstunden offen, so sind sie z.T. in der Kerzenwerkstatt, im Garten, der Werkstatt oder beim Flohmarkt tätig. Auch in unserem Haus in der Pommernstraße wohnen seit über einem Jahr zwei Studenten, die sich ebenfalls um den Küchendienst an Sonn- und Feiertagen kümmern, Nachmittags- und Abendpräsenz gewährleisten oder spontan anfallende kleinere Aufgaben übernehmen.

Eduardo hilft uns, einen Gemüsegarten anzulegen

Wir stellen fest, daß alle Studierenden selbständig und verantwortlich mit ihren Aufgaben und Zeiten umgehen. Wenn es anfangs hin und wieder etwas Gesprächsbedarf gab, so ist das der sicherlich ungewohnten Situation für Studenten geschuldet. Insgesamt sind unsere Erfahrungen jedoch durchweg positiv. Das Wichtigste ist natürlich die Verläßlichkeit! Da können wir keine Kompromisse eingehen. Das verstehen auch alle, so daß wir in dieser Hinsicht ebenfalls sehr zufrieden sein können. In unserer ganz speziellen Situation – Wohngemeinschaften mit ehemals obdachlosen Menschen – machen „unsere Studierenden“ einfach einen sehr guten Job!

Dazu sind alle Vier sehr sympathische Zeitgenossen, fröhlich und guter Dinge, interessiert an unserem gemeinsamen Leben. Wir sind immer gut im Gespräch, können auf gegenseitige Wünsche weitgehend eingehen und passende Lösungen finden. Dazu schreibt unser Student Richard: „Mein Aufenthalt auf den Schrederwiesen gibt mir viele Erfahrungen und Lebensweisheiten mit auf meinen Weg. Ich erkenne vor allem, daß Kommunikation der Schlüssel zur Welt und zu jedem Menschen ist. Ich danke „Wohnen für Hilfe“ und den Schwestern und Brüdern vom hl. Benedikt Labre  für all die Möglichkeiten, die sie mir geben, und hoffe, daß sie ebenso zufrieden mit mir sind, wie ich es mit ihnen bin.“

Für uns ist „Wohnen für Hilfe“ eine richtig gute Idee, ein hilfreiches Projekt, das aus unserem Verein gar nicht mehr wegzudenken ist. Heute würde man wohl sagen: Eine Win-Win-Situation. Ich sage vor allem: Es ist ein großzügiges Geben und Nehmen, wie es bei uns gute Tradition ist und wie wir insgesamt in unserer Gemeinschaft versuchen zu leben. Da hat uns die göttliche Vorsehung wieder einmal Schritte in die richtige Richtung tun lassen!

Bei Interesse: Wohnen für Hilfe, Seniorentreff Neuhausen e.V., Tel.: 089 1392 8419-20, Mail: wfh@seniorentreff-neuhausen.de

 

Annegret Gehrke.

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