Johannes Kappauf, die Verstärkung auf den Schrederwiesen, kam, sozusagen, in Etappen:

Wir lernten ihn vor einigen Jahren kennen, als er – einer der Priester unserer Pfarrei St. Georg – bei uns Messe feierte. Wir freuten uns immer, wenn er kam – so jung und frisch, ein bißchen spitzbübisch, sehr fromm, aber eben auch bodenständig und „normal“. Wir konnten „etwas mit ihm anfangen“, und ich glaube, er auch mit uns.

Darum waren wir auch völlig irritiert, als wir hörten, daß Johannes sein Priesteramt aufgegeben hatte. Dazu kam noch, daß er einfach aus unserem Leben verschwunden war, wir uns nicht einmal verabschieden und ihm alles Gute für sein weiteres Leben wünschen konnten.

Aber wenn es sein soll, dann findet man eben auch wieder zueinander. Kaum wußten wir von

seiner Tätigkeit bei einer Gärtnerei in unserer Nachbarschaft, waren wir auch schon dort, um

Johannes einzuladen und ihm vorzuschlagen, eine Tätigkeit in unserem Verein aufzunehmen

– zumindest solange, bis er seinen genauen zukünftigen Weg kennt.

Damit begann eine wirklich gute Zeit für uns alle. Zunächst ehrenamtlich, dann befristet,

mittlerweile fest angestellt, ist Johannes Teil der Hausleitung auf den Schrederwiesen. Er

kümmert sich vor allem um die Belange unserer Mitbewohner, seien es behördliche, medizinische  oder persönliche. Da liegt sein besonderes Talent, wohl auch durch seine Ausbildung zum Priester,

sicher aber einfach durch sein Mensch-Sein im tiefsten Sinne des Wortes. Wer sich so liebevoll und aufmerksam unseren Männern zuwendet, ist genau richtig bei uns, paßt zu uns. Und natürlich ist Johannes auch so flexibel, daß er immer wieder bei anderen Aufgaben einspringt, wenn es nötig ist, selbst bei ungewohnten handwerklichen Arbeiten.

Wie lange Johannes bei uns bleiben wird, steht in den Sternen, da er noch andere Zukunftspläne hat. Wir freuen uns über jeden Tag, den er da ist und hoffen auf eine lange gemeinsame Zeit.