In der besonders akuten Zeit der Corona-Infektion, als viele Menschen sich in ihr engstes Privatleben zurückgezogen haben oder sich zurückziehen mußten, konnten wir neue Ehrenamtliche bei uns begrüßen. Das war für uns eine ganz besonders schöne Erfahrung von Solidarität und Mitmenschlichkeit.
Gleich zu Beginn der Corona-Zeit erkundigte sich das erzbischöfliche Ordinariat, wie es uns geht und ob wir vorhaben, weiterhin mit unserem Teebus zu unseren obdachlosen Freunden unterwegs zu sein. Im Laufe der vergangenen Monate fuhr die Möwe Jonathan jeden Abend weiter ihre Runde und ermöglichte unseren Freunden damit vor allem Kontakt in kontaktlosen Zeiten. Dies wurde deutlich und freudig begrüßt.
Vor einiger Zeit entdeckten wir das „Landwerk“, einen Betrieb des Katholischen Männerfürsorgevereins in Oberschleißheim/Mittenheim. Bei einer Führung durch das Gelände erklärte uns dessen Leiter, Herr Hauffe, interessant und detailliert die Philosophie und Vorgehensweise des Betriebs. Beides hat uns sofort beeindruckt und zu dem Entschluß geführt: Dort kaufen wir unser Obst und Gemüse!
Nein, das war nicht der für dieses Jahr geplante Spreewald, in dem unsere kleine Urlaubsgruppe nach nur einer Stunde Fahrt ankam. Diese Idee mußten wir aus verschiedensten Gründen auf Eis legen.
„Neben dem finanziellen Vorteil bedeutet „Wohnen für Hilfe“ für mich eine spannende neue Erfahrung.
Schon lange blicken wir „neidisch“ auf die Schrederwiesen mit ihrem großen Gemüsegarten. Jetzt in Zeiten von Corona bleiben auch wir weitgehend zuhause. Da mußten neue Möglichkeiten her, um uns mit etwas Schönem zu beschäftigen.

Nachdem Walter Lorenz schon einige Jahre in München bei den Obdachlosen unterwegs war, ihnen Tee und Brot brachte, sich um sie kümmerte, erste Kontakte zu den entsprechenden Einrichtungen geknüpft hatte, konnte er am 3. April 1985 mit den ersten Freunden von der Straße ins Haus an der Pommernstraße einziehen.
Unser Teebus dreht auch nach den neuen Ausgangsbestimmungen weiter seine Runde durch die Stadt, um unsere Freunde von der Straße zu besuchen und sie mit dem Nötigsten zu versorgen.
Liebe Freunde und Begleiter unseres Weges!
Wir danken von Herzen für die vielen Zeichen des Mitgefühls und der Anteilnahme am Tod unserer langjährigen Weggefährtin Elisabeth Jakobi. Sei es per Brief, Mail oder Telefon – jedes Zeichen des Mitgehens und Mitfühlens war für uns ein großer Trost.
Weihnachten 2019